Gehörst du zu den Menschen, denen ein Ja leichter und damit auch öfter über die Lippen huscht als ein Nein? Fragst du dich manchmal, warum es dir schwerfällt zu verinnerlichen, dass Nein ein vollständiger Satz ist? Eine Antwort kann dein persönlicher Jasager-Typ liefern. Im Blog-Artikel lernst du deinen Jasager-Typ und deine individuelle Strategie zum nein sagen kennen.
Warum du öfter ja anstatt nein sagst, ist zu einem großen Teil durch deine Erziehung geprägt. Die meisten von uns lernen von klein auf immer brav ja zu sagen. Besonders Frauen sind davon betroffen. Sie sind häufig dazu erzogen worden zu gefallen und sich anzupassen. In welchen Momenten du ja sagst, hängt zudem ganz stark von deiner eigenen Persönlichkeit ab. Dein individueller Jasager-Typ spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Kennst du ihn, kannst du dein neues Mantra „Nein ist ein ganzer Satz“ ganz leicht verinnerlichen.
Die Jasager-Typen im Überblick
#1 – Typ jedermanns-Liebling: Die Angst vor Ablehnung
Hast du bereits die Erfahrung gemacht, dass du missachtest wurdest oder dein Gegenüber enttäuscht von dir war, wenn du nein gesagt hast? Je häufiger du diese Erfahrung machst, desto mehr verinnerlicht dein Unterbewusstsein, dass ja sagen mit einer Belohnung einhergeht: der Belohnung, gemocht und akzeptiert zu werden. Der kleine „Jasager“ in dir wird dadurch stetig gefüttert und wächst. Das Problem: Es auf Dauer jedem recht zu machen und von allen Menschen gemocht zu werden, ist unmöglich. Um dich davon zu lösen, kannst du beispielsweise hinterfragen, bei welchen Freunden oder Bekannten es dir besonders wichtig ist, für sie da zu sein. Bei denjenigen, die eine weniger zentrale Rolle in deinem Leben spielen, kannst du anfangen zu üben und Nein als einen vollständigen Satz in deinen Wortschatz aufnehmen. Dazu können beispielsweise Kollegen zählen oder Mitglieder aus deinem Sportverein. Du baust so mit der Zeit eine emotionale Distanz auf und legst die Angst vor Ablehnung ab. Ein Nein wird dir leichter fallen.
#2 – Harmonie-Jasager*in: Trotz der Angst anzuecken, darfst du Nein als ganzen Satz verwenden
Mit der Angst vor Ablehnung geht ein starkes Bedürfnis nach Harmonie einher. Wenn du immer wieder ja sagst, wirst du vermeintlich nie anecken. Niemand wird sauer auf dich sein. Schließlich erfüllst du die Erwartungen deines Umfelds. Klingt zunächst nachvollziehbar, oder? Das Problem ist, dass im Laufe der Zeit das Ja sagen zu einem gelernten Verhalten wird. Im Ergebnis sagst du öfter ja, auch, wenn du eigentlich nein meinst. Lernst du hingegen, öfter nein zu sagen, gibst du dir selbst die Möglichkeit, dich persönlich weiterzuentwickeln. Mit jedem Nein, das du aussprichst, verringert sich deine Angst vor einer negativen Reaktion deines Gegenübers. Meist sind die vermeintlichen Konflikte im echten Leben zudem weit weniger schlimm als in deiner Vorstellung. Je öfter du ab sofort nein sagst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass du die Angst vor Konflikten ablegst. Das ist der ultimative Booster für dein Selbstvertrauen.
#3 – Gefälligkeits Jasager*in: Die Angst als faul oder unkollegial zu gelten
Hast du dir schon mal vorgestellt, ganz selbstbewusst nein zu sagen, wenn dich ein Kollege fragt, ob du Zeit hast, ihn zu unterstützen? Wie fühlt sich das für dich an? Hast du das Gefühl als unkollegial oder faul wahrgenommen zu werden? Damit bist du nicht allein. Den meisten Menschen geht es so. Schließlich sind wir soziale Wesen und unterstützen uns von Natur aus gerne gegenseitig. Nein als ein ganzer Satz hat besonders im beruflichen Kontext eher eine negative Bedeutung. Um aus diesem Teufelskreis auszusteigen, kannst du beispielsweise um ein wenig Bedenkzeit bitten, wenn dich ein Kollege das nächste Mal um Unterstützung bittet. So gibst du dir selbst mehr Raum und kannst in dich hineinspüren, wie sich ein Ja oder Nein für dich anfühlen würde.
#4 – FOMO-Typ: Bloß nichts verpassen – mit deinem neuen Mantra „Nein ist ein vollständiger Satz“
Kennst du die Angst, ein Ereignis oder eine Erfahrung zu verpassen und nicht mehr auf dem Laufenden zu sein? Dann gehörst du vermutlich zum Typ FOMO, dem Typ Fear of missing out. Die Angst, etwas zu verpassen, kann dich dazu verleiten, öfter ja statt nein zu sagen. Das kann darin münden, dass du die Einladung auf die nächste Grillparty, den bevorstehenden Ausflug mit Kollegen oder den Spieleabend mit Freunden nicht ausschlagen kannst. Problematisch wird die FOMO dann, wenn dir alles zu viel wird. Du dich gestresst und ausgelaugt fühlst. Spätestens dann wird es Zeit, klare Grenzen zu setzen. Damit es dir leichter fällt nein zu sagen, kann es helfen, dir Prioritäten zu setzen. Überlege dir, wie viel Zeit du in dieser Woche zur Verfügung hast. Wie viel davon möchtest du für dich einplanen? Wie viel Zeit möchtest du für Events reservieren? Welche Events sind dir besonders wichtig? Weitere Termine, die deine Planung kreuzen oder sprengen würden, sagst du ab. Du weißt ja: Nein ist ein ganzer Satz. 😉
Nein ist ein ganzer Satz –
Dein Smartphone Hintergrundbild
Du wünschst dir eine tägliche Erinnerung, nein zu sagen?
Dann lade dir hier dein Hintergrundbild für dein Smartphone runter.
#5 – Erfahrungshungriger Jasager*in: Neues treibt dich an
Du hörst das Wort Herausforderung oder Weiterentwicklung, und schreist im selben Moment ganz laut Ja? Vielleicht hast du auch die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen? Und stürzt dich gedanklich schon ins Abenteuer. Dann gehörst du zu den Erfahrungshungrigen unter den Jasagern. (Sidenote: Genau hier habe ich mich ertappt 😊). Nicht selten breiten sich ein paar Minuten nach deinem lautstarken Ja, Zweifeln in dir aus. Du bist dir unsicher, ob du der neuen Aufgabe oder Herausforderung überhaupt gewachsen bist. Oder deine anfängliche Euphorie verpufft, weil du merkst, dass du eigentlich gar keine Lust auf das neue Projekt hast. Wie schon beim Gefälligkeits Jasager kann es dir helfen, kurz tief Luft zu holen. Räume dir Bedenkzeit ein. Über die so erzeugte Distanz schaffst du dir den Raum, in dich hineinzuspüren. So kannst du leichter entscheiden, ob sich ein Ja oder ein Nein besser für dich anfühlt.
#6 – Nein ist ein vollständiger Satz – auch für den verantwortungsbewussten Jasager*in, für den die Pflicht ruft
Wenn du zu diesem Typ gehörst, dann fällt es dir schwer, Kontrolle und Verantwortung abzugeben. Du erledigst deine Arbeit lieber für dich allein, anstatt sie zu delegieren oder um Hilfe zu bitten. Das kann sowohl den privaten als auch den beruflichen Alltag betreffen. Dein Pflichtbewusstsein meldet sich stetig zu Wort. Im schlechtesten Fall kann ein pflichtbewusstes Ja sagen darin münden, dass du dich permanent gestresst fühlst. Denn dein Motto lautet oftmals: „Das schaffe ich auch noch.“ Um dich nach und nach vom Ja sagen zu lösen und einer möglichen Überforderung vorzubeugen, nimm dir einen Moment Zeit. Versuche abzuschätzen, was auf dich zukommt, wenn du das nächste Mal kurz davor bist, ja zu sagen. Reflektiere, ob du noch freie Ressourcen hast. Wenn du spürst, dass ein weiteres Projekt oder eine Gefälligkeit dich unter Druck setzt, erinnere dich daran, dass Nein ein kompletter Satz ist.
#7 – Anerkennungs Jasager*in: Die Aussicht auf Lob spornt dich an
Geht es dir gut, wenn du immer wieder die Aufgaben erledigst, die dir übertragen wurden? Oder, wenn du das Gefühl hast, gebraucht zu werden? Die Frage nach Hilfe oder der Satz des Chefs „Kannst du mal eben noch schnell etwas für mich erledigen“ rufen Begeisterung in dir vor? Wenn du der Typ Anerkennungs Jasager bist, erhoffst du dir durch ein Ja lobende Worte oder Anerkennung. Das Problem: Meist wartest du darauf vergeblich. Stehst du immer wieder parat, führt das zwangsläufig dazu, dass du keine Zeit mehr für deine eigenen Interessen hast. Du verlierst das Gespür für deine Bedürfnisse. Für dich kann es hilfreich sein, dich zu fragen, wie du eine für dich passende Balance aus Zeit für dich und Zeit für andere schaffen kannst.
In der Regel haben wir Anteile von mehreren Jasager-Typen – je nachdem in welchem Umfeld oder in welcher Situation du dich gerade befindest. Eine glasklare Abgrenzung ist auch nicht das Ziel. Vielmehr dient die Übersicht der Jasager -Typen dazu, dich besser zu reflektieren. Es geht darum, eine für dich passende Strategie zu finden, Nein als vollständigen Satz als dein neues Mantra zu verinnerlichen. Mach dir also regelmäßig bewusst, in welchen Situationen du ja sagst. So findest du deinen Jasager-(Misch)-Typ und deine Strategie zum nein sagen. Sieben einfach Tipps, wie du dich klar abgrenzt und nein sagst, findest du hier.
Hast du dich in einem oder in mehreren Typen wiedererkannt?
Schreib es gerne in die Kommentare.
Bereit für mehr Tipps & Impuls rund um die Themen Entscheidungsfindung, Klarheit und Struktur?
Dann abonniere meinen Impulsletter.
Als Newsletter-Abonnentin sende ich dir regelmäßig exklusive Tipps und Informationen zu kostenfreien Webinaren sowie neuen Angeboten und du erfährst immer als erste von Neuigkeiten.
Außerdem wartet auf dich dein Geschenk, dein persönlicher Entscheidungsguide, mit dem du heute und künftig ganz einfach eine nachhaltige Entscheidung treffen kannst – ohne dich einzuengen.
Mit dem Klick auf den Button erklärst du dich damit einverstanden, dass ich dir in regelmäßigen Abständen meinen Newsletter rund um die Themen Klarheit, innere Ruhe, Mut und Persönlichkeitsentfaltung zusenden darf. Du kannst dich jederzeit mit nur einem Klick abmelden. Deine Daten sind bei mir sicher. Alle Informationen findest du in auch in der Datenschutzerklärung.
Schreibe einen Kommentar