Am Anfang einer Veränderung steht meist ein Gefühl. Ein Gefühl, dass sich das eigene Leben oder ein bestimmter Lebensbereich unstimmig anfühlt. Häufig fehlt zu diesem Zeitpunkt eine konkrete Vorstellung davon, wo genau der Schuh drückt. Oder es hapert an einem umsetzbaren Plan, das eigene Leben zu verändern. Was steckt eigentlich hinter dem Wunsch, eine neue Richtung einzuschlagen? Und warum fällt es uns so schwer, wirklich anzufangen? Eine Antwort auf diese Fragen sowie einen 6-Schritte Plan, um dein Leben positiv zu verändern, liefert dieser Blogbeitrag.
6 Anzeichen, dass es Zeit wird, dein Leben zu verändern – am besten mit Plan
Der Wunsch nach einem Richtungswechsel oder Neubeginn kann von zwei gegensätzlichen Polen getriggert werden:
- Der Unzufriedenheit mit einem aktuellen Ist-Zustand
- Der Attraktivität eines Soll- beziehungsweise Ziel-Zustands
Bei Punkt 1 fühlt sich dein aktueller Ist-Zustand aka deine Lebenssituation für dich unstimmig an. Dieser Zustand löst einen Schmerz oder ein Leiden bei dir aus. Die Veränderung wird demnach von einem „Mangel-Zustand“ getriggert, der verbessert werden soll. Ein Beispiel: Deine Hose am Bauch zwackt. Daher möchtest du mehr Sport machen, um 5 Kilo abzunehmen.
Gleichzeitig kann auch ein Soll- beziehungsweise Ziel-Zustand so attraktiv erscheinen, dass du dein Leben – am besten mit einem klaren Plan – umkrempeln möchtest. Der Auslöser für den Veränderungswunsch ist ein „Fülle-Zustand“, der erstrebenswert erscheint. Am Beispiel Sport kann das bedeuten, dass du mehr Sport machen möchtest, um dich fitter und gesünder zu fühlen.
In der Zusammenarbeit mit meinen Klientinnen haben sich die nachfolgenden Gründe als DIE Haupttreiber für den Wunsch nach einem Richtungswechsel im Leben gezeigt:
Du fühlst dich unzufrieden
Wie zufrieden du mit deiner aktuellen Lebenssituation bist, spielt eine entscheidende Rolle: Bist du bereits in einem guten Job angekommen, der dich, auch finanziell, zufrieden stellt? Wie erfüllt ist deine Partnerschaft? Fühlst du dich mit deiner Freizeitgestaltung wohl? Hast du ein stabiles soziales Umfeld mit engen Freunden? Verläuft dein Alltag in einem oder mehrerer Lebensbereiche nicht nach deinen Vorstellungen, kann dich das über die Zeit unzufrieden machen. Eine persönliche Unzufriedenheit erkennst du meist daran, dass du dich gestresst oder ungeduldig fühlst. Auch kann es sein, dass du bereits bei Kleinigkeiten gereizt reagierst oder nörgelst.
Du hast das Gefühl, nur noch zu „funktionieren“
Mit den flinken Füßen einer Maus im Hamsterrad zu rennen, kann in dir den Wunsch hervorrufen, mit der ganzen Faust auf die Stopp-Taste zu hauen. Bist du permanent im Tun, verlierst du mit der Zeit nämlich die Verbindung zu dir selbst. Du stellst deine Bedürfnisse immer weiter hinten an und spürst deine Gefühle weniger. Das wiederum kann den Wunsch verstärken, deinem Leben eine neue Richtung zu geben.
Du hast einen Traum oder Wunsch, den du gerne verwirklichen möchtest
Du wolltest schon immer zeichnen? Dich reizt es schon länger, einen Halbmarathon zu laufen? Du hast mithin ein positives Zielbild vor Augen. Das kann zum Beispiel lauten: „Ich kann zeichnen“ oder „Ich kann 21,1 Km am Stück laufen“. Im Kern geht es darum, dass du dir durch das Neue eine Freude machen und dir mehr Spaß in deinen Alltag holen möchtest.
Du möchtest ein bestimmtes Gefühl spüren und willst daher dein Leben mit Plan verändern
Verbindest du mit gewissen Aktivitäten in deiner Vergangenheit ein positives Gefühl? Ist dir dieses Gefühl im Alltagstrubel über die Zeit verloren gegangen und nun möchtest du es wieder spüren? Der Wunsch, ein „altes“ Gefühl erneut fühlen zu wollen, kann dich dazu veranlassen, eine andere Richtung einzuschlagen. Hierfür reicht meist ein kurzer Blick in die Vergangenheit: Was genau hat damals dieses gewünschte Gefühl in dir ausgelöst? Ein möglicher Schritt könnte dann sein, ein altes Hobby wie Rad fahren oder basteln wieder stärker in deinen Alltag zu integrieren.

Dein Bauchgefühl flüstert leise: „Wartet da vielleicht noch mehr auf mich?“
Der klassische Auslöser für dieses Gefühl ist meist eine abgehakte „ToDo“-Liste, die wie folgt aussehen kann:
- Ausbildung oder Studium: Check ✔️
- Geld verdienen: Check ✔️
- Kinder bekommen: Check ✔️
- Hochzeit: Check ✔️
- Eigentum wie Haus oder Wohnung gekauft: Check ✔️
Ist diese Liste erfüllt, poppen bei vielen Frauen Fragen auf wie:
„War es das jetzt schon?“
„Wartet da vielleicht noch mehr auf mich?“
Ganz gleich, ob du diese Liste so oder in einer ähnlichen Form von dir kennst. Das Gefühl, bestimmte Ziele in deinem Leben erreicht zu haben, kann den Wunsch nach Neuem in dir triggern.
Auch mich hat die Frage, ob da noch mehr wartet, bereits mehr als einmal ins Tun gebracht. 😉 Ich selbst denke regelmäßig darüber nach, was es noch alles in dieser Welt zu entdecken gibt. Kurzum: Ich habe Lust, meinem Leben einen echten Mehrwert zu verpassen – mal mehr, mal weniger mit einem konkreten Plan, mein tägliches Tun zu verändern. Um eine Idee davon zu bekommen, was da draußen noch alles auf dich wartet, kannst du dir ehrlich die folgenden Fragen beantworten:
- Wo siehst du dich in 5 oder 10 Jahren?
- Was möchtest du bis dahin erlebt haben – beruflich als auch privat?
- Wie stellst du dir deinen Alltag dann vor?
- Mit wem möchtest du Zeit verbringen?
Du hast Spaß daran, dich (persönlich) weiterzuentwickeln
Der eigene innere Antrieb, sich persönlich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen, kann ein weiterer Grund sein, dein Leben ändern zu wollen. Häufig ist der Wunsch intrinsisch motiviert. Sprich, es macht dir zum Beispiel Spaß, dich in ein neues Tool bei der Arbeit einzuarbeiten. Oder du empfindest Freude, wenn du durch einen Podcast neue Kenntnisse im Bereich Online-Marketing gewinnen konntest. Letztlich treibt dich dein Bedürfnis nach neuem Wissen an.
Wie du vielleicht während dem Lesen dieses Abschnitts bemerkt hast, entsteht der Wunsch, dem eigenen Leben eine neue oder andere Richtung zu verpassen, nicht zwangsläufig aus einem Mangelgefühl heraus. Ein gewünschter Ziel-Zustand kann den Wunsch, das eigene Leben strukturiert und mit Plan zu verändern, gleichermaßen entstehen lassen.
Und dennoch kann es passieren, dass du in der jetzigen Lebenssituation verharrst, anstatt deine persönliche Veränderungsreise zu starten.
Warum ist es so schwer, das eigenen Leben zu verändern?
Fehlende Klarheit
Wenn du dich unzufrieden fühlst, ist das ein klares Anzeichen dafür, dass es Zeit wird, dein Leben umzukrempeln. Allerdings gibt es hier einen Endgegner: die fehlende Klarheit. Es kann also passieren, dass du im Modus „Alles ist doof“ verharrst, anstatt die Neuerung zu wagen. Um die für einen Neustart oder einen Veränderungswunsch notwendige Klarheit zu erhalten, kann ein Blick auf all deine Lebensbereiche unterstützen.
Von weg oder eher hin zu?
Wie groß ein Schmerz oder Leiden im Ist-Zustand oder wie attraktiv ein Soll-Zustand erscheint, beeinflusst maßgeblich, ob du überhaupt in die Umsetzung kommst. Und auch, wie lange du dranbleibst.
Als Faustregel gilt:
Je größer dein Schmerz oder je attraktiver das Ziel und dein Wunsch nach mehr Freude und Zufriedenheit, desto eher wirst du dein Leben verändern.
Ist bei dir genau das Gegenteil der Fall, kann es dir schwerer fallen, in die Umsetzung zu kommen. Daher: Mach dir klar dein persönliches Warum klar. Ein Plan kann auch hier helfen, anschließend dein Leben zu verändern.

Deine Persönlichkeit
Weiterhin spielt deine Persönlichkeit eine wichtige Rolle. Bist du eher der Typ Mensch, den Neues bereichert? Falls ja, wirst du dich mit Veränderungsprozessen leichter tun als eine Person, die sich in einem stabilen Umfeld und einem Alltag mit mehr Routinen wohlfühlt. Um für dich herauszufinden, zu welchem Typ du gehörst, beantworte für dich die folgende Frage: Was schießt dir als Erstes in den Kopf, wenn du an Veränderung denkst? Sind die ersten Gedanken eher positiv, dann gehörst du vermutlich einem „pro“ Änderung. Spürst du eher ein nervöses Kribbeln im Bauch oder die ersten Schweißtropfen auf der Stirn, fühlst du dich vermutlich in einem festen Umfeld wohler. Beide Typen sind vollkommen in Ordnung.
Dürfen versus müssen
Wie leicht dir ein Richtungswechsel fällt, ist zudem davon abhängig, ob du ihn freiwillig angehst oder gezwungen wirst. Möchtest du eher deine aktuelle Lebenssituation verbessern? Oder zwingt dich ein externer Vorfall dazu? Das ist beispielsweise der Fall, wenn dich dein Arbeitgeber kündigt oder sich dein Partner von dir trennt. Der Unterschied liegt darin, dass du im 1. Fall freiwillig deinem Leben eine andere Richtung geben darfst. Im letzteren Fall wirst du gezwungen, eine neue Richtung einzuschlagen.
„Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“
– Heraklit (griechischer Philosoph)
Das berühmte Gewohnheitstier kann dich daran hindern, dein Leben zu verändern.
Von diesem Grund hast du vermutlich bereits gelesen oder gehört: die Gewohnheit oder auch Komfortzone. Die Gewohnheit ist meist die größte Hürde, das eigene Leben mit einem konkreten Plan zu verändern und dauerhaft dranzubleiben.
Warum ist das so? Einer Gewohnheit, wie dem Zähneputzen, nachzugehen, fällt uns in der Regel leicht. Es kostet uns keine Anstrengung, weil wir wissen, was zu tun ist. Neues, Wandel oder Modifikationen des eigenen Lebens hingegen kostet Energie. Dieser Energieeinsatz ist notwendig, weil unser Gehirn einen neuen Trampelpfad anlegen muss. Das kannst du dir ähnlich einem Spaziergang vorstellen. Gehst du immer wieder die gleiche Runde durch den Wald, weißt du, an welchen Weggabelungen du links oder rechts abbiegen musst. Du weißt, wie lange du unterwegs bist und kennst mögliche Hindernisse. Du läufst den Weg, ohne großartig über ihn nachzudenken. Mehr Aufmerksamkeit brauchst du hingegen, wenn du einen neuen Weg laufen willst. Du musst dir zum Beispiel merken, an welcher Stelle du abgebogen bist. Gleichzeitig musst du auf die Zeit achten oder vielleicht sogar querfeldein laufen. Dein Gehirn wird also deutlich mehr gefordert als bei der Routine-Runde. Da unser Gehirn darauf ausgelegt ist, Energie einzusparen, wägt es stetig ab: Ist es gerade in der Lage, Energie für einen Richtungswechsel aufzubringen? Wie viel Energie steht überhaupt zur Verfügung? Ist beispielsweise wenig Energie vorhanden und gleichzeitig dein Schmerz sehr klein, wird dein Kopf den künftigen Wandel ablehnen. Selbst dann, wenn du rational weißt, dass sie dir guttun würde.
Dir fehlt ein Fahrplan, um dein Leben strukturiert zu verändern
Wir neigen dazu, groß zu träumen. Und uns noch größere Ziele zu setzen. Das Problem: Meist kommen wir nicht in die Umsetzung, weil wir nur das Endziel (und damit verbunden riesige Anstrengungen) sehen. Gleichzeitig signalisieren wir unserem Gehirn dadurch, dass viel Energie benötigt wird. Das kannst du dir vorstellen wie bei einer Wanderung: Siehst du nur die Bergspitze vor dir, kann dich das hindern loszugehen. Wenn du aber deine Route in kleine Etappen unterteilst, wird es dir leichter fallen aufzubrechen.

Wie schaffe ich es, mein Leben zu verändern? Die Lösung: ein Plan.
Die nachfolgenden sechs Schritte helfen dir dabei, deinem Leben eine neue Richtung zu geben.
Schritt 1: Frage dich, was du genau in deinem Leben verändern möchtest
Es geht darum, dir bewusst zu machen, in welchem Lebensbereich du dir beispielsweise mehr Zufriedenheit und Freude wünschst. Die Antwort notierst du dir am besten schriftlich.
Schritt 2: Lege dein persönliches Ziel und Warum fest
Was möchtest du erreichen? Was genau ist das Ziel hinter deinem spezifischen Veränderungswunsch?
Dein Warum kannst du mithilfe der nachfolgenden Frage definieren:
Willst du von etwas weg (= Schmerz/Mangel) oder willst du zu etwas hin (= Fülle)?
Schritt 3: Baue eine emotionale Verbindung auf
Übersetzt bedeutet das: Raus aus dem Kopf, rein ins Fühlen. Frage dich: Welches Gefühl verbindest du mit deinem Ziel? Welche Bilder entstehen in deinem Kopf, wenn du an dein Ziel denkst? Dazu kannst du dir zum Beispiel ein Vision Board anlegen. Tolle Bilder dafür findest du über die google Bildersuche oder bei Pinterest. Notiere dir anschließend, welche Gefühle du mit diesen Bildern verbindest.

Schritt 4: Zerlege dein Ziel in einzelne Schritte und reflektiere regelmäßig
Schreibe dir auf, was du gerne in deinem Leben verändern möchtest. Definiere anschließend die einzelnen Schritte, die du brauchst, um diese Schritte zu gehen. Wenn du die einzelnen Steps anhand der SMART Formel definierst, schaffst du die beste Voraussetzung, regelmäßig zu reflektieren, wo du aktuell stehst. WICHTIG: Feier dich für jeden Meilenstein, den du erreichst.
Schritt 5: Schaffe dir optimale Rahmenbedingungen
Wenn du weißt, was für dich die beste Voraussetzung ist, um deinem Leben einen Richtungswechsel zu verpassen, wird es dir gelingen, leichter zu starten und auch dranzubleiben. Um genau das für dich herauszufinden, frage dich:
- Was brauchst du, um deine gewünschte Veränderung anzugehen?
- Kannst du mit Unterstützung aus deinem Umfeld rechnen?
- Hast du gerade die Ressourcen (Zeit und Energie) zur Verfügung, um zu
100 % durchzustarten? - Wann ist für dich ein optimaler Zeitpunkt, um aufzubrechen?
Tipp: Gerade am Morgen ist unsere Willenskraft am Größten. Starte also direkt morgens mit einem oder mehreren Schritten, die du definiert hast. So erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dein Leben erfolgreich mit dem vorgeschlagenen Plan zu verändern.
Schritt 6: Hab Spaß und sei mit Freude bei der Sache
Ist dein Wunsch beispielsweise, mehr Sport zu treiben, dann such dir eine Sportart, die dir Freude bereitet. Liebst du es, schwimmen zu gehen, dann geh schwimmen. Quäl dich nicht mit (Trend-) Sportarten, die dir keine Freude bereiten.
Welche Erfahrungen hast du mit Veränderung gemacht? Wann klappen sie am besten? Wann tust du dich eher schwer? Fällt es dir mit einem Plan leichter, dein Leben zu verändern?
Lass uns gerne an deinen Erfahrungen teilhaben und teile deine Erkenntnisse in den Kommentaren.
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